Caspar David Friedrich – 250 Jahre Jubiläum

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Caspar David Friedrich in Greifswald

Caspar David Friedrichs Verbindungen zu seiner Heimatstadt sind vielfältig. Der Caspar-David-Friedrich-Bildweg durch die historische Innenstadt bis in die nähere Umgebung Greifswalds macht diese Verbindungen deutlich. An 15 Stationen erschließen sich dem Spaziergänger wichtige Lebens- und Wirkungsorte des Malers. Neben den Lebensstationen sind auch die nahezu authentischen Bildmotive des Künstlers zu entdecken, an welchen sich die typische Friedrich-Stimmung nachempfinden lassen. Zu den Besonderheiten Greifswalds gehört, dass das Haus der Eltern Caspar David Friedrichs in der Langen Straße 57 noch erhalten ist. Hier erblickte der Landschaftsmaler am 5. September 1774 das Licht der Welt. Heute beherbergt das Haus das Caspar-David-Friedrich-Zentrum, ein Personalmuseum, in welchem umfangreiche und vielschichtige Informationen sowie Bildmaterial zum Leben und Werk Friedrichs gezeigt werden. Die Werkstätten zur Kerzenmacherei und Seifensiederei, die der Vater Friedrichs ursprünglich anlegte, sind ebenfalls Teil der Ausstellung. Gleichermaßen werden zeitgenössische Positionen mit Bezug zu den wichtigsten Repräsentanten der Malerei der Romantik präsentiert. Betreiberin des Museums ist die Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft e. V.

Romantischer Dom und erster Zeichenunterricht

Hinsichtlich der Lebensstationen Friedrichs in Greifswald nimmt seine Taufkirche, der Dom St. Nikolai, ebenfalls eine wichtige Stellung ein. Er ist nicht nur ein häufiges Bildmotiv Friedrichs und ein wichtiger familiärer Bezugspunkt (unmittelbare Nachbarschaft zum Elternhaus; Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen der Familie fanden hier statt und wurden in den Amtshandlungsregistern vermerkt), sondern war auch Geschäftspartner für die Familie Friedrich (Belieferung mit Seifen und Kerzen).

Darüber hinaus wurde das Kircheninnere in der Zeit der Romantik (von 1824 bis 1832) u. a. durch Christian Friedrich, den jüngeren Bruder Caspar Davids, umgestaltet. Eine direkte Einflussnahme Friedrichs darauf lässt sich zwar nicht nachweisen – aber viele Gestaltungsentscheidungen des Architekten Gottlieb Giese sind eng verwandt mit Entwürfen, die Friedrich für die Neugestaltung der Stralsunder Marienkirche gemacht hat.

Die Renovierung des Greifswalder Doms in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts und gegenwärtig wollen ausdrücklich diese „romantische“ Vision eines gotischen Sakralbaus erlebbar machen. Die Universität Greifswald symbolisiert den ersten Ausbildungsort des Malers. Der akademische Zeichenlehrer Johann Gottfried Quistorp erteilte dem jungen Friedrich den ersten Zeichenunterricht.

CDF Bildweg in Greifswald

Der Bildweg führt die Besucher*innen auch zum Greifswalder Hafen.

Foto: © Ralph Eckardt

Blick auf die Stadt wie 1822

In unmittelbarer Nähe befindet sich die Jacobikirche, ein wichtiges und außergewöhnliches Bildmotiv des Malers, welches zum Beispiel im heute verschollenen Gemälde „Klosterfriedhof im Schnee“(1817-19) als Ruine verewigt wurde. Der Ryck markiert nicht nur die Lebensader der Stadt Greifswald, sondern bildete auch einen Anziehungspunkt für den heranwachsenden Friedrich. Der maritime Charakter der Stadt ließ sich dort am besten zeichnerisch einfangen. Zahlreiche Schiffstudien sind in Friedrichs Werk erhalten, aber auch Gemälde, die den Greifswalder Hafen als Motiv wiedergeben.

Eingebunden in den Bildweg ist auch der weltweit bekannte Blick auf die Stadtsilhouette Greifswalds mit den drei Backsteinkirchen, festgehalten in seinem Gemälde „Wiesen bei Greifswald“ (1820-22, Hamburger Kunsthalle), welcher auch heute noch erhalten ist.

Friedrichs Lieblingsmotiv

In den Stadtteilen Wieck und Eldena sind weitere bedeutende Motivstationen des Malers zu finden. So etwa am Utkiek in Wieck, an welchem der Ryck in den Greifswalder Bodden mündet und welcher Schauplatz für Friedrichs herausragendes Gemälde und Spätwerk „Die Lebensstufen“ (1835, Museum der Bildenden Künste in Leipzig) wurde. 

Das 1199 von Zisterziensermönchen gegründete Kloster Eldena ist zu allererst für die Stadtentwicklung Greifswalds von entscheidender Bedeutung. Dies zu würdigen hat Caspar David Friedrich die nach der Reformation stark zerstörte Architektur aus allen Perspektiven zeichnerisch studiert und als zentrales Motiv in seinen Gemälden in Szene gesetzt. Vermutlich durch seine Wiedergabe der Klosterruine in seinen Ölgemälden erhielt die Anlage überregionale Aufmerksamkeit, was auch zum Schutz der Überreste des Klosters Anfang der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts führte. 

Heute ist die Ruine Eldena nicht nur ein Denkmal der Backsteinarchitektur, sondern auch ein Symbol der Romantik.

Klosterruine in Greifswald

Anblicke wie diese dienten Friedrich als Inspiration für zahlreiche Gemälde.

Foto: © Ralph Eckardt

Gemälde trifft auf Landschaft

Der Bildweg endet in der Innenstadt am Pommerschen Landesmuseum, in dem originale Werke Friedrichs in einer bedeutenden Sammlung zu sehen sind: Neben fünf Gemälden Friedrichs werden auch Werke von Zeitgenossen des Landschaftsmalers wie Philipp Otto Runge, Carl Gustav Carus, Johann Christian Clausen Dahl, aber auch dänischer Romantiker gezeigt. Darüber hinaus verfügt das Museum über einen großen Bestand an Grafiken und Briefen Caspar David Friedrichs, die im Jubiläumsjahr präsentiert werden.
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